Urteil gegen Roßmüller erwartet

Urteil gegen Roßmüller erwartet

Regensburg – Vor fünf Jahren schlugen zwei Rockerbanden in Straubing aufeinander ein – mitten drin: Sascha Roßmüller, Vorstandsmitglied der bayerischen NPD. Heute wird am Landgericht Regensburg das Urteil gegen die angeklagten ehemaligen Bandidos-Rocker erwartet.

Für Roßmüller hatte die Staatsanwaltschaft drei Jahre Haft wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung gefordert. Die anderen drei Angeklagten sollen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zwischen zweieinhalb und sechs Jahre ins Gefängnis. Die Verteidigung hatte dagegen auf Freispruch plädiert.

Was genau in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag 2010 in Straubing abgelaufen ist, ließ sich in dem Verfahren nicht klären. Laut Anklage hatten sich mehrere Bandidos versammelt und einen gezielten Angriff auf die Mitglieder des Motorradclubs Gremium geführt. Auf beiden Seiten gab es bei dieser blutigen Schlägerei einen Schwerverletzten. Das Opfer aus den Reihen des MC Gremium erlitt nach der Messerattacke eine Schnittwunde im Gesicht, er hätte leicht sein Auge verlieren können, so der Staatsanwalt.

Vor Gericht hatten sowohl die Opfer, die Angeklagten und angebliche Augenzeugen zum Kerngeschehen geschwiegen oder gegenteilige Aussagen gemacht. Sascha Roßmüller, der zum Tatzeitpunkt Treasurer der Bandidos war, wurde wenige Minuten nach der Attacke in einer Seitengasse nahe des Tatortes von der Polizei kontrolliert. Zunächst war das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt worden. Erst nach einer Großrazzia gegen die Rockerszene im Herbst 2014 kam er in Untersuchungshaft. Während er in Haft saß, wurde er beim Landesparteitag der bayerischen NPD in den Vorstand gewählt. Seit März ist er wieder auf freiem Fuß.

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